Donnerstag, 18. März 2010

48 Pfoten, eine Horde Rentiere und ein paar Elche

Am Dienstag haben Jule und ich uns eine Hundeschlittentour gegönnt! Mit einem Toyota IQ, der so groß wie ein Smart ist, sind wir dann ins 60km nördlich gelegene Robertsfors gefahren um dort für rund 2 Stunden bei feinem Sonnenschein mit zwei Hundeschlitten durch die verschneite Winterlandschaft Nordschwedens zu fahren. Der Hundebesitzer hatte zwei ganz knuddelige und kuschelige Welpen die erst 3 Monate alt waren! Echt toll! Nachdem wir dann warme Skiklamotten bekommen haben fuhren wir raus zu den wartenden Hunden. Einer von uns konnte auf einem eigenen Schlitten fahren, der mit 4 Hunden bespannt war, der andere lag im Schlitten des Tourguides, der von 8 Vierbeinern gezogen wurde. Die Fahrt war nicht sooo schnell wie ich es erwartet habe, aber da das lenken auch gar nicht so einfach ist wie es aussieht, war es auch gut so. Jule durfte anfangen alleine den 4er Schlitten zu bedienen und flog nach 10 Minuten auch hin :-). Mich ereilte dieses Schicksal glücklicherweise nicht, auch wenn ich ein paar mal kurz davor stand. Auf der Heimfahrt konnte ich sogar einen großen Elch am Fahrbahnrand sehen, der die Nase in die Sonne streckte.
Gestern stand eine Exkursion mit meinem Geo-Kurs an und Jule kam einfach mit. Wir fuhren ins 60 Minuten nordwestlich gelegene Vindeln um uns dann vor Ort die Probleme und Gedankenspiele der kleinen Gemeinden anzuhören, die hier oben im Norden stark mit ihrer Existenz und ihrer Finanzen kämpfen müssen. Die Gemeinden hier haben oftmals nur 2 Einwohner / km² und dementsprechend schwierig ist es, Schulen, öffentlichen Verkehr, (Lebensmittel-)Geschäfte etc. für alle im näheren Umkreis einzurichten. Danach gabs erstmal ne Pause mit in einem kleinen Gemeindehaus mit leckeren Sandwiches (mit Elchfleisch!) und Kaba. Und alles umsonst, von der Uni bezahlt. Unvorstellbar in Deutschland. Pro Person hätte es sicher um die 10€ gekostet, und das bei rund 40 Teilnehmern...
Auf der Fahrt konnten wir sogar noch ein paar große Elche im Wald sehen, wie sie gemütlich umher spazierten. Zum Abschluss der Exkursion fuhren wir noch zu einem Hundeschlitten-Anbieter der uns ein wenig was über seinen Betrieb und die Probleme mit der Natur und der Försterei erzählte. Dann stand die tierreiche Rückfahrt an. Zuerst sahen wir einen großen Elch zu unserer Rechten, der allerdings von sogut wie keinem Teilnehmer (außer mir, Jule und der Sitzbank hinter uns) wahrgenommen wurde und direkt danach 3 kleinere Elche zur linken. Der Busfahrer sah diese und bremste sofort und legte den Rückwärtsgang ein, so das alle schöne Fotos von den Elchen machen konnten :-).
Dann ging die Fahrt weiter und wir stießen auf eine kleine Rentierherde, die die Straße blockierte. Rentiere sind im Vergleich zu Elchen nicht Menschenscheu und daher auch oft als "dumm und blöde" angesehen, da sie sich einfach auf die Straßen liegen um zu schlafen (besonders Nachts) oder tagsüber drauf rum trotten und das Streusalz auflecken. Wenn man sie anhupt gehen sie aber auch mal zur Seite, aber schööön langsam. Nachdem jeder tausende Fotos und Videos von den Tieren gemacht hat, ging es dann geradewegs heimwärts.

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