Sonntag, 6. Juni 2010

Die Ränder der Welt

Sonnenaufgang: 2:27
Sonnenuntergang: 22:48

Am Montag besuchte mich das Schwesterchen dann nach langem hin und her doch noch ;)
Viel erleben konnten wir in den 2 Tagen die Daniela hier war allerdings nicht, also beschränkten wir uns auf einen Stadtbummel, ein BBQ am See sowie kleineren Spaziergängen zum See, in die Stadt und zum Supermarkt.



Am Donnerstag um 22.30 Uhr ging es mit dem Auto Richtung Norden. Unser - Christiane´s, Fanny´s, Matilde´s, Susi´s und mein - Ziel war das Nordkap. 1124,5km und 15 Stunden später sind wir dort auch angekommen. Wir sind die ganze Nach durchgefahren und haben uns immer mit dem Fahren abgewechselt. Die Landschaft dort oben und auch schon auf dem Weg ist sehr abwechslungsreich und teilweise wirklich schön.


Das Wetter allerdings hat zu Wünschen übrig gelassen: Nur knapp über 0 Grad, starker Wind und Samstag morgen auch noch Schnee. Über 90% des Jahres ist es dort regnerisch und bewölkt, so auch dieses Wochenende. Übernachtet haben wir in einer kleinen Hütte am Nordkapp. Das Zimmer war ca. 10°C kalt, der Wind fegte um die Hütte, aber im Schlafsack wars dann doch wärmer als gedacht. So harrten wir die "Nacht" am Wolkenverhangenen Nordkapp in der Hütte aus, da es keine Chance auf die Mitternachtssonne gab. Es war zwar hell wie am Tage, aber die Sonne konnte man leider nicht sehen. Das Nordkapp war dafür wieder voller Rentiere, geschätzte 200-250 konnten wir sehen, Schnee gabs auch noch. Direkt am Nordkapp bei der Aussichtshalle lag das Eis noch knappe 4 Meter hoch. Erstaunlich, dafür das jeden Tag die Sonne drauf scheint.



Da, wie gesagt, das Wetter sch*** war, sind wir auch gar nicht viel Wandern gegangen, sondern haben uns Samstag gegen Mittag wieder auf den Rückweg gemacht. Wieder über 1000 km. Allerdings war die Fahrt diesmal angenehmer, da wir den Großteil bei Tag gefahren sind. Nicht das es in der Nacht dunkel geworden wäre, aber trotz Helligkeit wird man doch irgendwann ganz schön müde. Am Polarkreis machten wir noch einen kurzen Zwischenstopp für ein Foto. Außerdem wurde auf der Rückfahrt die lange Fahrt mit Elchen direkt am Straßenrad belohnt. Wie auf einem der Fotos zu erkennen, habe ich einen Elch aus dem Auto heraus gestreichelt. Tolles Erlebnis. Außerdem haben wir noch sehen dürfen, was die Mitternachtssonne (es war nicht ganz Mitternachtssonne. gegen 1 Uhr nachts, stand sie in Lulea grade so unter dem Horizont) "anrichtet":



Mein zweiter Trip ans Nordkapp war dennoch schön. Die Landschaft ist schon klasse, das Wetter für Juni sehr anstrengend, die Wildnis toll. Dort, wo die Welt endet , nimmt auch meine Neugier ein Ende und ich kehre zufrieden nach Hause zurück. Jedes Jahr einmal an den Rand der Welt. Vielleicht nächstes Jahr mal ne Woche nach Aserbaidschan meinen Kumpel Tural oder in 2 Jahren nach Kanada meine Nachbarin Courtney besuchen? Wer weiß, Ziele gibt es viele. Jetzt erstmal zurück nach Deutschland und im Sommer dann Südostasien.


An meinem letzten Tag in Umea bekam ich dann auch noch meine versprochenen Autogrammkarten von meiner Mitbewohnerin Josefin, die für den Umea IK spielt. Einem der besten Frauenfussballvereine der Welt, sozusagen das Real Madrid im Frauenfussball. Dort ist sie Ersatztorwart, mit Potenzial für kommende Spielzeiten (sie ist erst 20). Ich glaube ich habe bisher nie erwähnt, dass ich mit einem VIP zusammen gewohnt habe. Aber einen Hype wurde darum nie gemacht. Auch bin ich im IKSU schon mehrmals verschiedenen Olympiasiegern wie Carolina Klüft (Olympiasiegerin im Siebenkampf 2004) begegnet. Interessieren tut das hier aber irgendwie niemanden.