Donnerstag, 26. November 2009

So allerlei

Der samstag in Kiruna war...kurz. Wie jeder Tag zu dieser Zeit in Kiruna, der nördlichsten Stadt Schwedens. Immerhin sah ich an diesem Tag mal die Sonne. Sie ging gegen 10uhr auf und...hmm...ging fast an selber stelle gegen 13.30 wieder unter. Schon verwirrend, wenn man in der Schule lernt das sie im Osten aufgeht und im Westen wieder untergeht. Aber das sie dann an fast der gleichen stelle untergeht...der verwirrt einen schon ein wenig. Fotos vom Sonnenauf und -untergang seht ihr unten. Ich habe dazu noch ein Bild reingemacht auf der man auch die aktuelle Uhrzeit am Bahnhof sieht. So als beweiß für den frühen Sonnenuntergang.
Die 7 1/2 stündide Fahrt kam mir dann eeeewig vor, da man die ganze zeit komplett im Dunkeln fährt und man nichts von der Umgebung sieht. Aber ich hatte eigentlich Glück, was die Temperaturen dort anging. Denn dieses Wochenende wird es dort deutlich kälter sein. Die HÖCHSTTEMPERATUR am Sonntag wird -15°C in Kiruna sein, das minimum bei -22°C. Sehr unangenehme Temperaturen die ich mir jetzt noch nicht geben muss, denn sie werden mich wohl im Januar und Februar schon ereilen. Die Nacht von Freitag auf Samstag hatte es dann auch weiterhin geschneit, so das am Samstag morgen wieder viel Neuschnee auf den vereisten Straßen lag. Am Sonntag gab es wie jeden Sonntag eine Sauna bei mir und die übliche Woche verlief recht ruhig. Dienstag abend waren wir im Kino, das Ticket kostet hier stolze 105 Kronen, was ein bisschen mehr als 10 Euro sind. Dies war dann wohl auch mein einziger Kinobesuch hier, bei den unverschämten Preisen. Der Film war wie alle Filme und Serien hier auf englisch, mit schwedischem Untertitel.

Freitag, 20. November 2009

Kiruna ist irgendwie...sau langweilig.

Heute bekam ich die Bestätigung, das Kiruna echt langweilig ist. Ich war den ganzen Tag zu Fuß unterwegs und bin durch die Stadt gelaufen. Unter anderem wollte ich zur winzigen Universität und dem danebenliegenden Raumfahrtzentrum. Allerdings liegen diese sehr ausgelagert von der Stadt und auf dem langen Fussweg dorthin kam ein starker Schneesturm auf, der mich zur Rückkehr zwingte. Nachmittags saß ich dann leicht durchgefroren im Aufenthaltsraum der Jugendherberge und surfte ein wenig im Netz. Da es bereits wieder dunkel und es stark bewölkt war, zwang mich nichts in die freie und kalte Natur. Am frühen Abend gegen 18uhr gab ich mir und Kiruna noch einmal eine Chance auf Polarlichter. Ich spazierte knapp 2 Stunden lang zum und dann um einen kleinen See herum um mich ein wenig von den Lichtern der Stadt zu entfernen und so vielleicht doch noch ein Polarlicht durch die Wolkendecke zu erhaschen. Allerdings waren es wohl doch zu viele Wolken, um mögliche Naturspektakel zu sehen. Allerdings sah ich viele Herren die mit ihren Hunden um den See herum auf Skiern unterwegs waren. Tagsüber sah ich auch wieder viele Menschen die sich in der Stadt auf ihren "Kickern" fortbewegten.
Auf den Bildern sieht man wie wichtig die Kicker sind. Fast jeder besitzt hier einen und diese sind auch wie bei un Fahrräder, an "kicker-Ständer" angekettet. Auf einem anderen Bild sieht man die für Nordschweden typischen Batterie-Standheizungen. Diese gibt es auch in Umea. Man schließt sein Auto mit einem Kabel an diese Strombox an und dann wird das AUto, während es aus ist und rumsteht, geheizt. Sehr wichtig, denn bei teilweise -20 Grad und mehr springt sonst das Fahrzeug nicht mehr an, da es zu geeist ist. Ein weitere Bild zeigt einen Laden der nur Rentier-Produkte anbietet. Generell kann man hier sehr viele Produkte aus Rentierstoffen/hörnern kaufen.




Donnerstag, 19. November 2009

"Sie überqueren gerade den Nordpolarkreis"

Heute um 6:47 verließ mein Zug Umea, mit dem Ziel Kiruna, der nördlichsten Stadt Schwedens. Auf der Fahrt überquerten wir den Nordpolarkreis, mitten im nirgendwo, aber der Zugführer sagte auf Englisch, dass wir nun den gleich den Nordpolarkreis überqueren. 7 1/2 Stunden Zugfahrt und 700 km später kam ich dann in der 18.000 Einwohnerstadt an. Die Stadt hat nichts zu bieten und ist so ziemlich am Ende der Welt. Die Hoffnungen auf Nordlichter sind die tage auch sehr gering, da die Sonnenwinde zur Zeit recht schwach sind und es zudem auch noch bewölkt ist hier. Immerhin Schnee liegt hier, was man von Umea nichtmehr sagen kann. Die Woche war es recht warm mit 1-3 Grad plus in Umea und so regnete es und der ganze Schnee ist weg. Aber stört mich nicht groß, so kann man wieder sicherer Fahrrad fahren. Als ich heute Umea verließ, war es noch bis 8uhr stockdunkel, als ich um 14:20 in Kiruna ankam, war es bereits wieder stockdunkel. Morgen wird es dann von 9:20 bis 13:30 hell sein in Kiruna...schlimm schlimm. Bin dann einfach mal paar Stunden durch Kiruna rumgelaufen und mir das Treiben hier angeguckt. Dabei entdeckte ich Eishockeyspielende Kinder die auf einem kleinen See am spielen waren, die Kirche von Kiruna und viele Menschen die sich mit dem sogenannten "Kicker" fortbewegen. Das sind sozusagen kleine unmotorisierte Schneemobile, auf deren Hufen man sich hinten stellt und sich mit einem Bein nach vorne "tritt", ähnlich wie bei einem kleinen Tretroller, nur halt auf Schnee und Eis. Die Orientierung fällt hier auch schwer, da alle Straßenschilder und Straßennamen zugeschneit sind und sich keiner drum kümmert diese wieder sichtbar/lesbar zu machen. Aber so groß ist die Stadt dann auch nicht, um sich hier stundenlang zu verlaufen.




Mittwoch, 11. November 2009

Weißes Umea

Am Wochenende gab es den ersten größeren Schnee, der auch mal liegen blieb. Die Temperaturen liegen zwischen +2 und -7 Grad. Der Schnee...hmm knapp 3-5 cm hoch, also nicht wirklich viel, aber dennoch genug um sich zu überlegen ob man zur Uni radelt oder doch läuft. Das Wochenende an sich war recht mau, da ich noch meine Grippe auskurierte und daher keinen großen sozialen Kontakt hatte. Außer am Sonntag nachmittag zur standesgemäßen Fika war ich am Start. Auch die Woche über blieb der Kontakt zu Freunden recht bescheiden, aber ab morgen wird das anders! Denn dann machen wir bei Katajana Burger...lecker lecker, hoffentlich. Am Dienstag hatte ich dann auch mal wieder Uni...für 3 Stunden. Hab dabei mal ein paar Bilder von meinem Soziologie-Department gemacht. Dort ist es wirklich schön, überall kleine Sitzecken die von Palmen bedeckt werden. Eine kleine Cafeteria gibt es natürlich auch. Wenn ich diese Bilder in Würzburg zeige, werden mich alle beneiden, denn hier hat man wirklich eine angenehme Lernatmosphäre. Die Schweden verstehen wie man richtige Lerninseln baut. Vielleicht könnte man das an der heimischen Uni ja mal ansprechen...vllt ein geographisches Thema...hmm...gleich mal Daniel beauftragen dem auf den Grund zu gehen.

Wie dem auch sei, am Freitag abend kam ich erneut im Radio! Wieder SWR3, diesmal aber LIVE ! Allerdings ohne das ich es wusste und es war nachts um halb drei. DIe laufende SWR3 Show hatte den namen "luna - von 0 bis 5" und der Zuhörer kann ja mal ne Mail ins studio schreiben und kurz die Geschichte erzählen wieso man noch im Auto unterwegs ist oder noch am Computer sitzt und Online Radio hört. Da dacht ich mir: Mensch, die Woche noch garnix von dir gehört, schreibste dem Moderator doch mal was du machst. Dann schrieb ich ihm das ich hier im hohen Norden sitze, es seit über zehn stunden schon dunkel ist und ich gerade eine 50 tägige Südostasien für mich und meine Freundin plane.
Und siehe da...ne Stunde später klingelte das Handy und der Moderator quatschte 3 minuten mit mir darüber, ob es nicht günstiger und besser wäre von bangkok aus das alles zu machen, woher ich das wissen darüber habe und wie ich mir die Reise so vorstelle...
Als ich zurück an den PC ging, hörte ich noch die letzten 3 Sekunden meines Interview (aufgrund der verzögerung die Onlineradiohören manchmal mit sich bringt). Wow...ich kam live...ich hätte sonst was sagen können und alle hättens gehört :-)
Aber diesmal war ich absolut nicht nervös, vielleicht weil es auch schon so spät war und ich kurz vorm schlafen gehen war. Einen Mitschnitt gibt es leider nicht bei einem Liveinterview, daher lebt dieser Moment nur noch im meiner Vergangenheit.

Freitag, 6. November 2009

Halloween und ne Grippe

Am Freitag und Samstag gab es hier zahlreiche Halloweenparties auf denen wir natürlich auch waren. Verkleidet haben wir uns allerdings nicht großartig, bis auf Susi die als Teufel ging. Christoph haben wir dann noch durch leichte Arbeit zu einem Musketier gemacht, naaj zumindest vom Gesicht her, Samstag ging er dann als Pipilangstrumpf, natürlich auch nur vom gesicht her, denn wir waren uns zu Schade Geld für Klamotten und Co auszugeben. Allerdings hatten die Veranstaltungen auch weniger mit Halloween zu tun als mit Karneval/Fasching, da sich jeder irgendwie verkleidete, egal ob kruselig oder nicht. So waren auch "Mario und Luigi" vertreten wie auch Feen und Schmetterlinge. Manche gingen sogar als "blutverschmierte Matrazen" oder als etwas undefinierbares, siehe Foto. Am Dienstag endete dann auch mein zweiter Kurs und da für viele an dem Tag auch ein Kurs zuende ging, feierten wir dies Abends bei leckeren Burgern. Am Mittwoch war ich dann das erste mal im größten Sportzentrum Europas, dem IKSU. Christoph lieh mir seinen Mitgliedsausweis und so konnte ich gegen meinen französischen Freund Paul ein Badmintonspiel bestreiten. Paul und ich wollten schon länger mal spielen gehen, denn er suchte einen guten Trainingspartner und ich wollte mal wieder richtig gefordert werden. Ich wusste das er professionell in Frankreich spielte, allerdings dachte ich das dies ein paar Jahre zurückliegt. Falsch gedacht, er spielt immernoch, und das in der 3. Liga. Dementsprechend hat er mit mir Katz und Maus gespielt und das Spiel klar in zwei Sätzen gewonnen. Dennoch schlug ich mich recht gut und verlor "nur" 21:11 und 21:14. Doch garnicht so schlecht, dafür dass ich seit 7 Jahren nichtmehr spiele. Am Mittwoch abend merkte ich schon wie sich eine kleine Grippe bemerkbar machte. Am Donnerstag konnte ich dann sogut wie garnicht mehr aus dem Bett aufstehen. ich lag den ganzen Tag im Bett, nur am rotzen und husten. Ein furchtbarer Tag. Dafür ging es mir heute wieder besser und konnte mich wieder bewegen und sogar recht zügig laufen. Ich hoffe mal das bis Sonntag die Erkältung vollständig ausgeheilt ist und ich wieder fit in die neue Woche starten kann.

Achja, es schneite auch und ein wenig Schnee blieb liegen, aber die Menge ist in Zentimetern kaum auszudrücken.